Antisemitische Verschwörungstheorien nach dem 11. September

Neue Varianten eines alten Deutungsmusters

Antisemitische Verschwörungstheorien nach dem 11. September

LIT Verlag, Münster 2004
(4. Aufl. 2009)

208 Seiten
ISBN 3-8258-7917-8
EUR 19,90

Ausgezeichnet mit dem Förderpreis 2004
der Freunde der Publizistik e. V.

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Das Buch in den Medien (Auswahl):
9.10.2004: Rezension in der Welt
18.10.2004: Rezension auf hagalil.com
10.9.2004: Beitrag in der Sendung Kulturzeit auf 3sat
Juni 2006: Beitrag im Magazin Zünder (Die Zeit)
1.10.2006: Rezension in Jewish Political Studies Review
14.11.2006: Interview auf jetzt.de (Süddeutsche Zeitung)

Kurzbeschreibung: Seit dem 11. September 2001 haben antisemitische Verschwörungstheorien Konjunktur: Der israelische Geheimdienst Mossad stecke hinter den Terroranschlägen. Die ,jüdischen Berater‘ von US-Präsident George W. Bush hätten Amerika in den Irak-Krieg getrieben. Israel wolle die Palästinenser ,endgültig vernichten‘. Der Autor zeigt anhand einer Analyse des deutschen Mediendiskurses, dass es sich dabei um ressentimentgeladene, stereotype Weltdeutungen handelt, die bis in die Mitte der Gesellschaft hinein verbreitet sind. ,Die Juden‘ stellen in diesen Verschwörungstheorien das Gegenbild zur ,Wir-Gruppe‘ dar und dienen so als Projektionsfläche für sämtliche negativen Entwicklungen und Ereignisse.

Zum Inhalt: Das Buch ist die einzige umfassende Studie zum Thema. Im ersten Teil werden zunächst die Wesensmerkmale von Verschwörungstheorien sowie des Antisemitismus erläutert und die Parallelen zwischen beiden ideologischen Denksystemen aufgezeigt. Es folgt eine überblicksartige historische Darstellung antisemitischer Verschwörungstheorien – von den alten antijudaistischen Verschwörungsmythen über die antisemitischen ‚Protokolle der Weisen von Zion‘ bis hin zu jüngeren Verschwörungstheorien wie den im Internet kursierenden Pamphleten von Jan van Helsing oder der These von der Macht der ‚jüdischen Ostküste‘. Im Hauptteil des Buches wird der deutsche Mediendiskurs zu den Terroranschlägen vom 11. September, zum Nahost-Konflikt und zum Irak-Krieg analysiert. Dabei werden vor allem die verschwörungstheoretischen Themen und die antisemitischen Zuschreibungen des Diskurses beleuchtet. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie die verschiedenen verschwörungstheoretischen Berichte, Behauptungen und Aussagen zusammenwirken, den Diskurs konstituieren und so eine bestimmte antisemitische Weltsicht festigen. Anhand von drei exemplarischen Detailanalysen wird zudem gezeigt, wie verschwörungstheoretische Texte konkret aufgebaut sind und Wirkung entfalten. Im Schlussteil wird das Ergebnis der Diskursanalysen vor dem Hintergrund der aktuellen Konjunktur des Antisemitismus diskutiert. Schlussfolgerungen zum globalisierten Antisemitismus und zum nationalen Antisemitismus in Deutschland runden die Studie ab.